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DER SCHIMMELREITER

Nordfriesland, 18. Jahrhundert: Der hochbegabte, aber introvertierte Hauke Haien steigt durch harte Arbeit und Kompetenz aus mittellosen Verhältnissen zum Deichgrafen auf. Nun scheint der Weg frei für sein ehrgeizigstes Projekt: die Erschließung neuen, fruchtbaren Landes durch den Bau eines modernen Deiches. Doch der wortkarge Erneuerer stößt auf immer neue Hindernisse: Die Dorfbewohner wehren sich gegen die Pläne des Emporkömmlings, und als ihm seine große Liebe Elke nach langen Jahren endlich ein Kind schenkt, ist es schwachsinnig. Immer fanatischer verbeißt sich der Protagonist in das Lebensprojekt, das er als das Richtige erkannt hat und das schließlich ihn und seine Familie in den Abgrund führt.

Theodor Storms bekannteste Novelle erschien 1888, wenige Monate vor dem Tod des gebürtigen Husumers. Weit mehr als eine dunkle Schauergeschichte um menschliche Hybris, Fortschritt und Aberglaube, beeindruckt Der Schimmelreiter durch eine unverwechselbare Atmosphäre und eindrückliche Charakterzeichnung. Höchst aktuell schildert Storm den Kampf eines Menschen um einen Platz in der Welt, gegen eine übermächtige Natur und eine als feindlich empfundene Gesellschaft, und stellt die Frage sowohl nach der Notwendigkeit als auch dem Preis des Fortschritts.

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