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SPEER

Schuld und Sühne“ war das Leitmotiv, unter das Albert Speer nach 1945 sein Leben gestellt hat. Seine Reue wurde dem „Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Berlin“ und späteren „Reichsminister für Rüstung und Munition“ freilich auch gelohnt: Wider Erwarten wurde er in Nürnberg nicht zum Tode verurteilt und war nach 20 Jahren Gefängnis 1969 wieder auf freiem Fuß.

Wir schreiben das Jahr 1980. Berlin, Pariser Platz 4, ein Raum in der Akademie der Künste und ehemaliger Planungsort für die „Welthauptstadt Germania“. Albert Speer, Hitlers Architekt und Rüstungsminister, inzwischen 75 Jahre alt, erfolgreicher Autor und medienwirksamer „Alt-Nazi“ trifft sich an historischem Ort zu einem inoffiziellen Gespräch mit einem Vertreter des DDR-Regimes. Am Riesenmodell von „Germania“, wo der junge Speer einst nachts mit Hitler seine Visionen durchspielte, entfacht Esther Vilar einen atemberaubenden Dialog über Macht und Verantwortung.

Seit ihrem Roman „Der dressierte Mann“ im Jahre 1971 gilt Esther Vilar als streitbare Provokateurin, die sich nie um „political correctness“ bemühte. Sie schreibt Romane, Essays und Theaterstücke und lebt heute in Barcelona. „Speer“ wurde 1998 in der Regie von Klaus Maria Brandauer an historischem Ort in Berlin uraufgeführt.
 

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