top of page

DON CARLOS

König Philipp von Spanien regiert sein zerfallendes Reich in Zeiten blutiger Glaubenskriege. Er selbst ist innerlich ausgebrannt und müde. Seinem eigenen Sohn und Thronfolger, Don Carlos, verwehrt er nicht nur den Zugang zur Macht, sondern versagt ihm auch jede Liebe. Carlos leidet, denn sein Vater hat seine ihm versprochene Geliebte, Elisabeth von Valois, aus Gründen der Staatsräson geheiratet, um den Krieg zwischen Frankreich und Spanien zu beenden. Er reibt sich in der Vergeblichkeit seines Liebens und Handelns auf, während die Karrieristen der Kirche und des Militärs, Domingo und Herzog von Alba, ihre Machtübernahme planen. Carlos’ Freund Posa verspricht Hilfe, will aber dafür, dass Carlos den Freiheitskampf gegen die spanische Krone anführt – einen Aufstand gegen den eigenen Vater. Posa kämpft für einen Weg der Toleranz. Es gelingt ihm für Momente, das in Zynismus und Isolation erstarrte Machtgefüge in Bewegung zu setzen. Doch die zerstörerischen Kräfte schlafen nicht.

Als Liebestragödie begonnen, als Ideendrama beendet: Bereits zwei Jahre vor Ausbruch der Französischen Revolution trat Friedrich Schiller nicht nur vehement für die Menschenrechte, sondern auch für die persönlichen Rechte eines jeden Individuums ein. Das Werk legt seinen Fokus auf den Konflikt zwischen der Glückssuche des Einzelnen und den Zwängen seiner Umwelt, individuellen Handlungsspielräumen und politischer Verantwortung, Freiheit und Macht.

Don Carlos: ein Manifest eines neuen Zeitalters der Brüderlichkeit und Gedankenfreiheit, in unserer sich dramatisch wandelnden Zeit ein höchst aktueller Stoff.

bottom of page